Gartenpflege

Über die Pflege Lebendiger Gärten

Der Boden im Garten sollte möglichst durch eine geschlossene Pflanzendecke bedeckt sein. Freier offener Boden wird von Natur aus schnell wieder besiedelt.

Besonders in den ersten zwei Jahren einer neuen Staudenpflanzung ist die Pflanzendecke noch nicht vollständig geschlossen. Durch den Lichteinfall an der Bodenoberfläche begünstigt, finden darin befindlichen Samen, bei zusätzlich ausreichender Feuchtigkeit und Wärme, günstige Keimbedingungen.

Eine geschlossene Pflanzendecke sorgt außerdem für ausgeglichene Feuchtigkeit, ebenso wie gute Belüftung des Bodens. Beste Voraussetzungen für ein gesundes Bodenleben und gute Wurzelatmung der Pflanzen.

Das im Herbst herabfallende Laub der Bäume kann von den Wegen und vom Rasen aus in die Staudenbeete gestreut werden. Das dient dem Winterschutz der Stauden und ist gut für das Bodenleben welches die Blätter zu Humus umsetzt.

Ungewollte Sämlinge von Wildkräutern sollten im Staudenbeet regelmäßig entfernt werden. Dabei empfiehlt es sich, die entsprechenden Pflanzen einzeln herauszuziehen und den Boden möglichst wenig zu bewegen.

Denn die ständige Störung des Bodens, z.B. durch hacken, ermuntert den Aufwuchs neuer ungewollter Sämlinge ganz besonders. Auf diese Weise werden neue, im Erdreich befindliche Samen, an die Erdoberfläche befördert, die dann wiederum bei günstigen Bedingungen keimen.

Wird diese Pflegearbeit noch zusätzlich im Einklang mit dem Mond gemacht, dann verringert sich der zukünftige Aufwuchs frischer Wildkräuter nochmals erheblich. Dafür eignen sich Tage im abnehmenden Mond bei Steinbock (Januar bis Juli) und Tage bei Wassermann im zunehmenden Mond (August bis Februar), (weitere Informationen finden Sie hier: 'Gärtnern nach dem Mond', R. Engelke, Ulmer Verlag; 'Vom richtigen Zeitpunkt', J. Paungger u. T. Poppe, Goldmann Verlag). In unserem Gärtnereigarten hat sich diese positive Wirkung auf den Boden in den Staudenbeeten inzwischen über einen längeren Zeitraum gezeigt.

Ziehen Sie nur die Wildkräuter, die einen 'Griff' haben. Das bedeutet, lassen Sie die kleinen frischen Keimlinge ruhig stehen. Diese kommen dann einfach beim nächsten Rundgang zu einem späteren Zeitpunkt dran, wenn sie etwas größer geworden sind. So lassen sich Sämlinge von Wildkräutern und interessante Sämlinge von Stauden eher unterscheiden. Auf diese Weise wurde schon so manch interessante neue Staude entdeckt.

Das Jäten von Wildkräutern kann sogar zu einer ausgleichenden Arbeit zum Alltag werden. Hier kann man als Gartenfreund Ruhe finden und entdeckt Raum für freie Gedanken, die einen manchmal im Garten eher erreichen, als am Schreibtisch.

Sommer-Rückschnitt von Stauden

Frühlings-, Frühsommer- und Sommerblühende Stauden (z.B. Akelei, Kaukasusvergißmeinicht, Frühlingschristrose, Frauenmantel, Storchschnabel, Sommermargerite) sollten nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Kurzlebigen Arten (z.B. Fingerhut, Königskerze, Stockrose) kann zu Beginn die Aussaat ermöglicht werden. Die Natur lässt oftmals die schönsten Bilder entstehen. Später sollten sie rechtzeitig entfernt werden, um eine überreiche Aussaat zu vermeiden und nicht lästig werden.

Der Mensch greift nur lenkend in das lebendige Gefüge ein. 

Winter-Rückschnitt von Stauden

Beim Winter-Rückschnitt können zwei verschiedene Herangehensweisen beschrieben werden. Zum einen der Rückschnitt der Stauden ab Anfang November und zum anderen ab Ende Februar.

Bei einem Waldgarten, der seinen ersten Blütenhöhepunkt mit verschiedensten Frühlingszwiebelblühern ab dem zeitigen Frühjahr hat, empfiehlt sich ein Rückschnitt der Stauden ab Anfang November. Der Garten wirkt dann aufgeräumt und die klaren Linien von geschnittenen Hecken und winterlichen Silhouetten verschiedenster Gehölzen lassen sich gut erkennen. Empfindliche Stauden können in schneearmen Regionen mit einer leichten Abdeckung aus Fichtenreisig geschützt werden.

Bei einem naturnah gestalteten Garten mit spät blühenden Stauden, die über stabile Stiele verfügen und ausdrucksstarke Wintersilhouetten bilden, empfiehlt sich ein Rückschnitt der Stauden ab Ende Februar.

Zum Teil sind in einem Garten beide Beetvarianten an verschiedenen Stellen miteinander vereint. Dann können z.B. die schattigen Gartenpartien früher aufgeräumt werden. Die spät blühenden Prachtstauden werden dann zum späteren Zeitpunkt zurückgeschnitten. Sie geben dann vielen Insekten, Vögeln, Kleinlebewesen und Amphibien im Garten Nahrung und Rückzugsmöglichkeit zum Überwintern.